Weil das Klima uns alle angeht

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Der Klimawandel ist da. Er ist real, menschengemacht und seine Auswirkungen sind bereits heute spürbar.
Die Erde erwärmt sich, extreme Wetterereignisse häufen sich, der Meeresspiegel steigt, Gletscher schmelzen und Arten sterben aus.

Es ist höchste Zeit zu handeln!

Deutscher Bauerntag - Die irren Forderungen des Herrn Rukwied

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Die Bauernschaft in Deutschland lässt sich gut in zwei Kategorien einordnen. Da sind zum einen die landwirtschaftlichen Betriebe, deren Hauptziel Ertragsoptimierung ist und zum anderen die Betriebe, die nachhaltig, verantwortungsbewusst und nach Bio-Kriterien produzieren. Bauernpräsident Joachim Rukwied vertritt in seiner Eigenschaft als privater Großbauer und Vorsitzender der Bauernschaft dabei hauptsächlich die Interessen seiner Gefolgschaft aus erster Kategorie. Ertragsoptimierung und Gewinnmaximierung stehen im Fokus seiner Anstrengungen und den Drohungen, die er gegen die Politik ausspricht. Diese Drohungen und Forderungen richten sich aber auch gegen uns Bürgerinnen und Bürger. Denn die erneut zu erwartenden Nötigungen im Straßenverkehr durch Monstertraktoren, Gülle und Mist auf den Straßen betreffen jeden von uns. Gleichzeitig finanzieren wir alle die finanziellen Vorteile der Bauernschaft durch unser Steueraufkommen. Während in vielen anderen Bereichen die Mittel gekürzt werden, sollen die für die Landwirtschaft erhöht werden. 

Nachhaltige und Bio-Landwirtschaft

Ende 2023 gab es in Deutschland 36.536 Betriebe, die ökologisch produzierten. Das entspricht einem Anteil von 14 Prozent an der Gesamtzahl landwirtschaftlicher Betriebe. Bio-Bauernhöfe in Deutschland unterscheiden sich von konventionellen Betrieben in mehreren wichtigen Bereichen:

1. Anbaumethoden:

        • Verzicht auf synthetische Pestizide und Herbizide: Bio-Bauern setzen auf natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung und Unkrautkontrolle, z. B. Fruchtfolge, Nützlinge und mechanische Verfahren.
        • Verwendung von organischem Dünger: Statt synthetischer Düngemittel nutzen Bio-Betriebe Kompost, Mist und Gründüngung, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern.
        • Tierhaltung: Bio-Tiere haben mehr Platz und Zugang zu frischer Luft. Sie erhalten Futter aus ökologischem Anbau und dürfen nicht mit synthetischen Hormonen oder Antibiotika behandelt werden.

2. Umweltverträglichkeit:

        • Schutz der Biodiversität: Bio-Landwirtschaft fördert die Artenvielfalt durch den Verzicht auf Pestizide und die Förderung natürlicher Lebensräume.
        • Klimaschutz: Bio-Betriebe binden mehr CO2 im Boden und tragen somit zur Reduzierung von Treibhausgasen bei.
        • Nachhaltige Wassernutzung: Bio-Landwirtschaft schont die Wasserressourcen durch den Verzicht auf synthetische Düngemittel, die ins Grundwasser gelangen können.

3. Qualität der Produkte:

        • Weniger Schadstoffe: Bio-Produkte enthalten in der Regel weniger Rückstände von Pestiziden und synthetischen Düngemitteln.
        • Höherer Nährstoffgehalt: Studien deuten darauf hin, dass Bio-Lebensmittel einen höheren Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen haben können.

4. Kosten und Preise:

        • Höhere Produktionskosten: Die ökologische Wirtschaftsweise ist oft aufwendiger und teurer als die konventionelle Landwirtschaft.
        • Höhere Preise für Bio-Produkte: Bio-Lebensmittel sind in der Regel etwas teurer als konventionelle Produkte.

Konventionelle Bauernhöfe

Die konventionelle Landwirtschaft steht in der Kritik aufgrund ihrer negativen Auswirkungen auf Umwelt, Klima und Gesundheit. Zu den Hauptkritikpunkten zählen:

1. Umweltbelastung:

        • Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln: Diese Chemikalien können Böden und Gewässer verunreinigen, die Biodiversität schädigen und negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben.

2. Umweltverträglichkeit:

        • Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln: Diese Chemikalien können Böden und Gewässer verunreinigen, die Biodiversität schädigen und negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben.
        • Intensive Viehhaltung: Die industrielle Tierhaltung führt zu hohem Tierleid, Antibiotikaresistenzen und trägt zur Umweltverschmutzung durch Gülle und Methan bei.
        • Verlust von Biodiversität: Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden vernichten Lebensräume und gefährden die Artenvielfalt.

3. Klimawandel:

        • Treibhausgasemissionen: Die Landwirtschaft ist ein bedeutender Verursacher von Treibhausgasen, vor allem durch Methan aus der Viehhaltung und Lachgas aus der Düngung.
        • Bodenerosion: Durch intensive Bewirtschaftung wird fruchtbarer Boden abgetragen, was die CO2-Speicherkapazität des Bodens verringert.

4. Gesundheitliche Risiken:

        • Rückstände von Pestiziden: Diese können negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben, insbesondere auf das Nervensystem und die Fortpflanzung.
        • Antibiotikaresistenzen: Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung führt zur Entstehung von resistenten Bakterien, die eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen können.

86 Prozent der Betriebe produzieren konventionell

Die deutsche Bauernschaft gilt nicht gerade als progressiv und umweltfreundlich. Das belegt auch der Umstand, dass die deutliche Mehrheit der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland nach den zuvor genannten Kriterien mit den beschriebenen Risiken und Gefahren für Mensch, Fauna, Flora und Klima geschieht. Und genau diese Interessen vertritt der Deutsche Bauernverband. Allen voran dessen Präsident Joachim Rukwied. Dieser 

        • lehnt Gentechnik ab, weil er keine Marktakzeptanz dafür sieht. Nicht aus ethischen oder Umweltschutz Gründen
        • lehnt Flächenstilllegungen (Nutzungsstopp) ab, weil das seiner Meinung nach Verschwendung sei
        • stuft die Einhaltung bestimmter Umweltstandards als existenzgefährdend ein

Und diese 86 Prozent der Betriebe vertritt Herr Rukwied. Selbst erfolgreicher Großbauer und CDU-Mitglied. 

Die Forderungen des Präsidenten

Die Liste der Forderungen des Herrn Bauernverbandspräsidenten liest sich wie ein Positionspapier aus dem Jahr 1964. Beispielsweise der Verzicht auf Reformen gegen

    • Überdüngung
    • zu hohen Pestizideinsatz
    • Missstände in der Tierhaltung wie z.B. das ganzjährige Fixieren von Kühen mit Ketten oder Stricken

Zudem fordert der Herr noch eine weitere Reduzierung der Steuerlast für seine Mitgliedsbetriebe. Wohlwissend, dass rund 11 Milliarden Euro Steuergelder (EU und Bund)  pro Jahr in die deutsche Landwirtschaft fließen.

Nachhaltige Landwirtschaft

Bitte, liebe Biobauern und Landwirte, die

    • ihre Gülle nicht auf den Feldern verklappen
    • ihre Tiere artgerecht und tierwürdig halten
    • die Umwelt lieben und schonen
    • auch Insekten und Vögel schützen
    • eine komplett andere Einstellung zu ihrem Beruf und ihrer Umwelt haben

versteht uns richtig. Wir finden eure Einstellung und eure Arbeit toll, deshalb ist dieser Beitrag nicht als Kritik an euch zu verstehen. Er soll vielmehr eure Position stärken und die ewig gestrigen Forderungen und Einstellungen eures Berufsstands anprangern, der sich jeglichen Argumenten für mehr Klima- und Artenschutz verweigert.

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An alle nachhaltigen Landwirtinnen und Landwirte: Macht weiter so, denn ihr seid die progressiven Freunde der Umwelt, der Tiere und der Menschen, die leider unter der lauten Mehrheit eures Standes leiden müssen.

Kurz & bündig
Titel
Bauerntag - die irren Forderungen des Präsidenten
Inhalt
Bauern fordern zu viel? Streitpunkt Deutscher Bauerntag: Sind die Forderungen der Landwirte gerechtfertigt? #Bauerntag #Landwirtschaft #Politik

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