Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist eine Angabe auf Lebensmitteln, die die Haltbarkeit des Produkts unter optimalen Lagerbedingungen angibt. Gleichzeitig sagt dieses Datum aus, dass das Produkt bis zu diesem Zeitpunkt eine optimale Beschaffenheit hat. Dabei ist das MHD ist nicht gleichbedeutend mit dem Verbrauchsdatum, das die Sicherheit eines Lebensmittels garantiert.
Geschichte des MHD
Es wurde im Jahr 1973 in der Bundesrepublik Deutschland eingeführt. Sein Ziel war einfach, der Schutz der Verbraucher vor Lebensmittelvergiftungen. Denn zuvor gab es nur das Verbrauchsdatum, das für einige Lebensmittel, wie beispielsweise Fleisch und Milchprodukte, vorgeschrieben war und angab, bis zu welchem Datum ein Lebensmittel zu verbrauchen war. Also bis zu welchem Tag man das Lebensmittel bedenkenlos verzehren konnte.
Angabe des MHD
Das MHD muss auf Lebensmitteln in deutscher Sprache angegeben werden. Es muss in der Regel auf der Verpackung des Produkts angebracht sein. Die Angabe muss den Tag und den Monat enthalten, wenn die Haltbarkeit des Produkts weniger als drei Monate beträgt. Bei einer Haltbarkeit von drei bis 18 Monaten muss der Monat und das Jahr angegeben werden. Bei einer Haltbarkeit von mehr als 18 Monaten reicht die Angabe des Jahres. Weitere Produkte wie Kosmetika und Tiernahrung haben ebenfalls ein MHD.
Verwendung des MHD
Das MHD ist ein Orientierungsdatum für Verbraucher. Es gibt an, bis zu welchem Datum das Produkt unter optimalen Lagerbedingungen seine angegebenen Eigenschaften behält. Nach dem Erreichen des MHD ist das Produkt jedoch meistens noch genießbar.
Verbrauchsdatum
Das Verbrauchsdatum ist ein Datum, das die Sicherheit des Lebensmittels garantiert. Es ist für einige Lebensmittel vorgeschrieben, wie beispielsweise Fleisch und Milchprodukte. Nach dem Verbrauchsdatum sollte das Produkt nicht mehr verzehrt werden.
Verbrauch von Lebensmitteln nach Ablauf des MHD
Lebensmittel mit abgelaufenem MHD können oft problemlos verzehrt werden. Es ist jedoch ratsam, diese Lebensmittel vor dem Verzehr oder vor der Verarbeitung eingehender zu prüfen.
Beachte dabei folgende Hinweise
- Aussehen und Geruch des Lebensmittels: Das Lebensmittel sollte normal aussehen und riechen.
- Farbe und Konsistenz des Lebensmittels: Das Lebensmittel sollte seine normale Farbe und Konsistenz haben.
- Geschmack des Lebensmittels: Das Lebensmittel sollte seinen normalen Geschmack haben.
- Verpackung: Oftmals beulen sich die Deckel von beispielsweise Joghurtbechern auf. Das ist ein Indiz, dafür, dass der Zersetzungsprozess bereits eingesetzt hat.
Im Grunde reicht es aus, wenn du den ‘Sinnes-Test’ machst:
Sehen, Riechen, Schmecken.
Umgang mit abgelaufenen Lebensmitteln
Wenn du Zweifel an der Sicherheit eines Lebensmittels hast, solltest du es nicht verzehren und entsorgen.
Zukünftige Entwicklung
Es gibt Überlegungen, das MHD in Deutschland zu reformieren. Ein Vorschlag ist, das MHD nur noch für Lebensmittel mit einer kurzen Haltbarkeit vorzusehen. Für Lebensmittel mit einer langen Haltbarkeit könnte stattdessen eine Angabe über die Lagerbedingungen empfohlen werden.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist eine gute Sache, um die Verbraucher vor verdorbenen Lebensmitteln zu bewahren. Leider führt es aber auch zu Lebensmittelverschwendung, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum falsch interpretiert wird. Hier ist also noch eine Menge Aufklärung erforderlich, um dem sinnlosen Vernichten von Lebensmitteln entgegenzutreten.
