Warum hat eine Fußball-EM überhaupt eine CO2-Bilanz?
Großveranstaltungen wie die Europameisterschaft sind wahre Klima-Kraftwerke: Millionen Fans reisen an, Stadien werden betrieben, und Tonnen von Abfall entstehen. Allein die EM 2016 in Frankreich verursachte schätzungsweise 1,5 Millionen Tonnen CO2 – so viel wie eine Kleinstadt in einem Jahr. Für die EM 2024 werden ähnliche Zahlen erwartet. Doch wo genau entstehen diese Emissionen?
Die größten CO2-Quellen der EM 2024
- Fan-Reisen: Der Klimakiller Nummer 1
Rund 2,7 Millionen Zuschauer werden zur EM 2024 erwartet. Viele reisen mit Flugzeugen oder Autos an – beides extrem CO2-intensive Verkehrsmittel. Laut Schätzungen sind bis zu 70 % der gesamten EM-Emissionen auf die An- und Abreise der Fans zurückzuführen.
Beispiel: Ein Hin- und Rückflug von Madrid nach Frankfurt verursacht etwa 600 kg CO2 pro Person. - Stadien: Energiehunger und Infrastruktur
Die EM wird in zehn deutschen Stadien ausgetragen, darunter moderne Arenen wie die Münchener Allianz Arena. Zwar setzen viele Stadien auf Ökostrom, doch der Energiebedarf für Beleuchtung, Großbildschirme und Catering bleibt hoch. Hinzu kommt der CO2-Ausstoß durch Umbauten oder Renovierungen. - Unterkünfte und Verpflegung
Hotels, Fan-Camps und Public-Viewing-Areas verbrauchen Energie und Wasser. Auch die Verpflegung der Fans – oft mit Fleischgerichten und Einwegverpackungen – trägt zur Klimabilanz bei. - Merchandising: Trikots, Souvenirs & Co.
Die Produktion von Fan-Artikeln, besonders in Ländern mit hohem Kohleanteil im Strommix, ist eine oft unterschätzte CO2-Quelle.
Das plant die UEFA: Nachhaltigkeitsstrategie der EM 2024
Die UEFA hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Die EM 2024 soll die „grünste Europameisterschaft aller Zeiten“ werden. Hier sind die wichtigsten Maßnahmen:
- Ökostrom in allen Stadien: Alle Spielorte werden mit 100 % erneuerbarer Energie betrieben, teilweise aus eigenen Solaranlagen.
- Kostenloser ÖPNV für Ticketbesitzer: Fans können mit ihrem EM-Ticket kostenlos Busse und Bahnen nutzen, um Autofahrten zu reduzieren.
- Klimaneutrale Finale: Das Finale in Berlin soll durch CO2-Kompensation klimaneutral werden.
- Weniger Einwegplastik: In Stadien gibt es Mehrwegbecher und recyclingfähige Verpackungen.
Doch Kritiker wie die Deutsche Umwelthilfe bemängeln: „Die Maßnahmen sind gut, aber nicht ausreichend“. Denn die größten Emissionen – die Fan-Reisen – bleiben weitgehend unangetastet.
So kannst du als Fan deinen CO2-Fußabdruck reduzieren
Auch du kannst dazu beitragen, die EM 2024 klimafreundlicher zu machen:
- Reise mit Bus oder Bahn: Nutze die DB-EM-Tickets mit 50 % Rabatt im Nah- und Fernverkehr.
- Wähle grüne Unterkünfte: Viele Hotels bieten Ökostrom und nachhaltige Verpflegung an.
- Vermeide Einwegplastik: Nimm eine Trinkflasche und Brotbox zum Stadion mit.
- Kompenziere deine Emissionen: Spende an zertifizierte Klimaprojekte, z. B. über Anbieter wie Atmosfair.
Kritik und Herausforderungen
Trotz aller Bemühungen gibt es Schwachstellen:
- Greenwashing-Vorwürfe: NGOs kritisieren, dass die UEFA zu stark auf Kompensation setzt statt Emissionen zu vermeiden.
- Fehlende Langfristigkeit: Nach der EM könnten viele Infrastruktur-Projekte (z. B. Solaranlagen) wieder vernachlässigt werden.
- Mangelnde Transparenz: Bisher gibt es keine detaillierte, öffentliche CO2-Bilanz der UEFA.
Klimahamster meint: Ein Schritt in die richtige Richtung – aber kein Selbstläufer
Die EM 2024 zeigt, dass nachhaltige Sportevents möglich sind – mit Ökostrom, gutem ÖPNV und cleverem Abfallmanagement. Doch um wirklich klimaneutral zu werden, müssten die Organisatoren radikaler handeln: Flugreisen teurer machen, Alternativen stärker fördern und die Industrie in die Pflicht nehmen.
Als Fan hast du ebenfalls Einfluss: Je mehr Menschen umweltbewusst zur EM reisen, desto stärker wird das Signal an die Veranstalter. Denn eins ist klar: Fußball begeistert Millionen – und genau diese Kraft kann genutzt werden, um den Klimaschutz voranzutreiben.
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